Der Stängelnematode Ditylenchus dipsaci ist im Schweizer Zuckerrübenanbau ein wichtiger Schädling. Weltweit ist er der fünftbedeutendste pflanzenparasitäre Nematode. Die hohe Anzahl Wirtspflanzen (rund 500) erschwert eine Bekämpfung über die Fruchtfolge. Aktuell sind in der Schweiz keine direkten Bekämpfungsmassnahmen erlaubt. Die Verbreitung und die Ausprägung der Schäden unterscheiden sich deutlich in den drei Ländern Schweiz, Deutschland und Frankreich. In dieser Forschungsarbeit wurde die Wirtseignung ausgewählter Kulturen untersucht. Die Ergebnisse sollen dabei helfen, die Nematodendichte im Boden und Schäden an Kulturen durch eine Anpassung der Fruchtfolge zu verringern. Die Untersuchung der Infektiosität und Virulenz des Nematoden D. dipsaci in verschiedenen Pflanzen ergab in vivo im Klimaschrank zwar keine signifikanten Unterschiede zwischen vier Nematodenpopulationen, jedoch wies die Schweizer Population bei allen Pflanzen die höchste Virulenz auf. Bei Lauch, Zwiebel und Mais zeigten die In-vivo-Versuche die signifikant höchste Infektiosität. Im Mikroplot waren Erbse, Lauch und Zwiebel am stärksten infiziert, wobei Erbse die höchste Virulenz aufwies. Knoblauch, Hanf, Sellerie, Karotte, Sorghum, Tagetes, Kopfsalat und Weizen zeigten geringe Infektiosität und Virulenz. Folgend wird in verseuchten Parzellen für Zwiebel, Erbse, Mais und Zuckerrübe eine Anbaupause von fünf bis sieben Jahre empfohlen, während Weizen, Kopfsalat, Tagetes und Sorghum für den Anbau besser geeignet sind. Eine Schwarzbrache kann D. dipsaci reduzieren.
Capaul J., Storelli A., Keiser A.
Mit der Fruchtfolge den Schädling Ditylenchus dipsaci im Acker- und Gemüsebau regulieren.
Agrarforschung Schweiz, 16, 2025, 36-47.
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ISSN Online: 2813-317X
Digital Object Identifier (DOI): https://doi.org/10.34776/afs16-36
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