Überwachung von Zoonosen

Zoonosen sind Krankheiten, die von Mensch zu Tier oder umgekehrt übertragen werden können. Tiere erkranken oftmals nicht sichtbar und der Mensch kann sich über Lebensmittel anstecken. Daher ist es zentral, Zoonosen bei Tieren, Menschen und Lebensmitteln zu überwachen.

Aktuell

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Publikation Zoonosebericht Schweiz 2022

Im Jahr 2022 haben die Fallzahlen gemeldeter Zoonosen beim Menschen im Vergleich zu den beiden Vorjahren generell zugenommen. Es gab wieder ungefähr gleich viele Fälle wie 2019 vor der Covid-Pandemie. Die am häufigsten verzeichneten Zoonosen beim Menschen bleiben auch im letzten Jahr die Durchfallerkrankung Campylobacteriose und Salmonellose. Bei beiden Krankheiten stehen kontaminierte Lebensmittel als Krankheitsquelle im Vordergrund. Konsumentinnen und Konsumenten können das Risiko einer Ansteckung mit einer guten Küchenhygiene und einfachen Massnahmen reduzieren: siehe sichergeniessen.ch

Drei Viertel aller neuauftretenden Erreger sind Zoonosen. Das sind Krankheiten, die von Tier auf Mensch und umgekehrt übertragen werden können. Der Mensch kann sich auf unterschiedlichem Weg anstecken, z. B. durch Lebensmittel, direkten Kontakt etc. Manche Zoonosen betreffen nur wenige, andere (fast) alle Tierarten. Ebenso können nur einzelne Personen oder ganze Gruppen von Menschen betroffen sein (lebensmittelbedingte Gruppenerkrankungen).

An beliebten Ferienzielen resp. in Ländern mit geringem Hygienestandard kann das Ansteckungsrisiko für manche Zoonosen höher sein. In Industrieländern sind die Campylobacteriose und die Salmonellose die beiden häufigsten Zoonosen.

Bei manchen Zoonosen sind die Tiere nicht sichtbar krank, obwohl sie Träger des Erregers sind (sogenannte symptomlose Infektion). Eine Infektion lässt sich in solchen Fällen nur mittels aktiver Überwachung und Untersuchungen in Diagnostiklaboratorien feststellen. Kompetenten und anerkannten Diagnostiklaboratorien kommt daher eine zentrale Rolle zu.

Verschiedene Formen der Überwachung  

Ausgewählte Zoonosen werden mit spezifischen Programmen überwacht. Bei manchen werden auf allen Stufen der Lebensmittelproduktion (d. h. vom Tier bis zu Lebensmitteln im Supermarkt) Daten gesammelt. Andere Zoonosen werden lediglich passiv überwacht, d. h. die Überwachung basiert auf gemeldeten Fällen. Federführend für die Sammlung von Daten beim Menschen ist das Bundesamt für Gesundheit (BAG). Die gesetzliche Grundlage bildet die Verordnung des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI) über Arzt- und Labormeldungen (siehe „Weitere Informationen“). Die Überwachung beim Tier und bei den Lebensmitteln liegt in der Zuständigkeit des BLV; die gesetzliche Grundlage bildet die Tierseuchenverordnung resp. die Lebensmittel- und Gebrauchsgegenständeverordnung sowie die Verordnung des EDI über den Vollzug der Lebensmittelgesetzgebung. Die Ergebnisse der Überwachung entscheiden mit darüber, ob Massnahmen zur Bekämpfung ergriffen oder angepasst werden müssen. Das BLV stellt zudem Informationen bereit, wie man sich vor einer Ansteckung schützen und Lebensmittel sicher geniessen kann (siehe „Weitere Informationen“).

Zoonosen im Fokus  

Im Fokus der Überwachung stehen folgende Zoonosen:

Die Lage zu den überwachungspflichtigen Zoonosen wird jährlich im Bericht zur Überwachung von Zoonosen und lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüchen veröffentlicht (siehe „Weitere Informationen“).

Zudem gibt es einen ausführlicheren Schweizer Zoonosenbericht für die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Aus den Berichten aller EU-Ländern und der Schweiz erstellt die EFSA jedes Jahr „The European Union summary report on trends and sources of zoonoses, zoonotic agents and food-borne outbreaks“. In diesem Bericht ist nachzulesen, wie die Schweiz im Vergleich zu anderen Ländern Europas dasteht (siehe „Weitere Informationen“).

Weitere Informationen

Letzte Änderung 29.06.2023

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https://www.blv.admin.ch/content/blv/de/home/tiere/tiergesundheit/ueberwachung/ueberwachung-von-zoonosen.html