Im Ressourcenprojekt PestiRed versuchen Schweizer Ackerbaubetriebe, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (PSM) zu reduzieren. Dazu setzen sie auf eine konsequente Anwendung der Prinzipien des integrierten Pflanzenschutzes. Die Daten der zwei meistangebauten Kulturen Weizen und Raps der ersten zwei Erntejahre werden hinsichtlich der Auswirkungen des PSM-Verzichts auf die Wirtschaftlichkeit untersucht. Anhand der direkt- und arbeitserledigungs-kostenfreien Leistung werden die Ergebnisse beurteilt. Die ersten Resultate zeigen, dass der PSM-Verzicht beim Weizen wirtschaftlich gut umsetzbar scheint, da Ertragseinbussen durch Labelprämien und Direktzahlungen ausgeglichen werden können. Beim Raps ist dies nicht in gleicher Weise möglich, da die Ertragseinbussen die Wirtschaftlichkeit verschlechtern. Dennoch bestehen Möglichkeiten, auch beim Rapsanbau PSM einzusparen. Um die Wirtschaftlichkeit nicht stark zu beeinflussen, sollten Ertragseffekte beim Verzicht auf PSM berücksichtigt werden. Ausserdem gilt es, die bei einigen Kulturen bestehenden Möglichkeiten der qualitativen Differenzierung zur Vermarktung von PSM-reduzierten oder -freien Lebensmitteln zu nutzen. Die in der Schweiz etablierte und erfolgreiche Verknüpfung von Anreizen durch Direktzahlungen und Anreizen des Marktes, wie es die Analyse beim Weizen exemplarisch zeigt, sollte marktseitig weiterentwickelt und soweit möglich auf andere Kulturen ausgeweitet werden.