Im Ressourcenprojekt PestiRed arbeiten 67 Betriebe, kantonale Beratungen aus Genf, Waadt und Solothurn sowie Agrarwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler von Agroscope zusammen, um durch alternative Massnahmen und eine konsequente Umsetzung des integrierten Pflanzenschutzes den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (PSM) im Ackerbau deutlich zu reduzieren. Nach der Ernte wurden die Landwirtinnen und Landwirte im Rahmen der Begleitforschung durch Agroscope zu ihren Erfahrungen und ihrer Beurteilung der angewandten Massnahmen befragt. In diesem Bericht werden die Vorgehensweise sowie die Ergebnisse der Befragungen aus den ersten zwei Anbaujahren präsentiert. Die alternativen Pflanzenschutzmassnahmen werden hinsichtlich ihres Reduktionspotenzials von Pflanzenschutz-mitteln überwiegend als eher positiv bzw. positiv beurteilt. Einzelne Massnahmen liegen im Bereich neutral-eher positiv. Trotz massnahmenspezifischer Beiträge aus dem Projekt wird die Wirtschaftlichkeit teils negativ bzw. eher negativ bewertet. Dies kann sowohl auf hohe Kosten als auch auf reduzierte Leistungen (reduzierte Erntemenge oder -qualität) zurückgeführt werden, die mit der Umsetzung alternative Pflanzenschutzmassnahmen einhergehen. Nicht-chemische Bekämpfungsmethoden nehmen die Landwirtinnen und Landwirte als relativ effektiv wahr, um den Einsatz von PSM zu verringern. Insbesondere die mechanische Unkrautbekämpfung wird als effektiv erachtet, um Herbizide einzusparen. Die Wirtschaftlichkeit der mechanischen Unkrautbekämpfung wird unter den gegebenen Direktzahlungen sowie zusätzlicher Beiträge aus dem Projekt als neutral bewertet. Gewisse präventive Massnahmen, wie die Wahl resistenter Sorten, die Anwendung von Bekämpfungsschwellen und Prognosesystemen oder ein optimierter Zwischenfruchtanbau werden auch als effektiv befunden. Zwar wird die Eignung zur Einsparung von PSM etwas weniger gut beurteilt als jene der mechanischen Unkrautbekämpfung; gleich-zeitig wird die Wirtschaftlichkeit positiver wahrgenommen. Diese Zwischenergebnisse sollen den ko-innovativen Charakter des Projektes fördern. Durch die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen Praxis, Beratung und Forschung sollen bestehende Massnahmen optimiert und neue alternative Massnahmen entwickelt werden. Die Vorstellung und Diskussion von Ergebnissen soll diesen Prozess beleben und unterstützen.