Der globale Milchmarkt ist hart umkämpft und ein Vergleich der Kosten mit den Preisen sowie ein Benchmarking mit anderen Unternehmen kann helfen, Stärken und Schwächen eines Unternehmens zu erkennen. Die Berechnung der Kosten der Milcherzeugung ist jedoch nicht einfach, da die Milcherzeugung unweigerlich die Erzeugung von Kuppelprodukten wie Kälbern beinhaltet. Auf der Grundlage theoretischer Überlegungen und simulierter Datensätze wird in dieser Studie untersucht, wie sich verschiedene Methoden zur Zuweisung gemeinsamer Kosten auf die geschätzten Kosten der Milcherzeugung auswirken. Die Subtraktionsmethode, bei der die Einnahmen aus Kuppelprodukten von den Kosten des Betriebszweigs Milch abgezogen werden, erweist sich in den meisten der modellierten Szenarien als weniger genau als die Verhältnismethode, bei der die Kosten zwischen Milch und Kuppelprodukten entsprechend ihrem relativen Verkaufswert aufgeteilt werden. Obwohl die Subtraktionsmethode die Rangfolge der tatsächlichen Kosten der Milchproduktion besser widerspiegelt, überschätzt sie in der Mehrzahl der Fälle die Variabilität. Unter Berücksichtigung aller Stärken und Schwächen kommen wir zum Schluss, dass die Verhältnismethode die sicherere Wahl für die Kostenallokation von Kuppelprodukten der Milchproduktion ist, da das Risiko, verzerrte Schlussfolgerungen zu ziehen, geringer ist. Die Subtraktionsmethode sollte nur angewandt werden, wenn die Betriebe ihren kostendeckenden Milchpreis zu Planungszwecken kennen müssen oder wenn die genaue Rangfolge zwischen den Betrieben für das Benchmarking von grösster Bedeutung ist.