Esparsette ist eine Futterpflanze, die sich durch einen erhöhten Gehalt an Tanninen auszeichnet. Diese können durch ihre Bindung an Proteine und andere Futterinhaltstoffe beim Wiederkäuer diätetische Effekte vor allem im Pansen haben. Dies kann potenziell zu verminderten Emissionen führen, aber auch negative Auswirkungen auf die Nährstoffverwertung mit sich bringen. Die Konservierung der Esparsette verringert wegen Verlusten und auch Veränderungen der Struktur der Tannine ihre Wirkung in unterschiedlichem Ausmass. Bei Frischfütterung stellt sich andererseits oft das Problem von Veränderungen und grösserer Variation der Futterqualität. Vor diesem Hintergrund wurde die Fütterung frisch geschnittener Esparsette im Vergleich zu einer Klee-Gras-Mischung bei 16 Milchkühen Mitte Laktation und an zwei Zeitpunkten in einer cross-over-Versuchsanordnung untersucht. Dabei bestätigten sich die schon in anderen Fütterungsstudien mit konservierter Esparsette gefundenen Reduktionen der scheinbaren Nährstoffverdaulichkeiten und die Verschiebung der N-Ausscheidungen vom Harn zum Kot. Allerdings war die Gesamt-N-Ausscheidung bedingt durch eine höhere N-Aufnahme mit Esparsette höher als mit Kleegras. Die tägliche Methanabgabe wurde durch Esparsette gegenüber Kleegras um rund 13 % reduziert, bezogen auf die Milchleistung in ähnlichem Ausmass. Sie kann jedoch in dieser Versuchsanlage mindestens zu einem Teil mit einer tieferen Faseraufnahme in der Esparsettengruppe im Vergleich zur Kleegrasgruppe in Verbindung stehen.