Der Möhrenblattfloh Trioza apicalis ist ein bedeutender Schädling in mehreren Gemüseanbaugebieten der Schweiz. Das Insekt überwintert auf Nadelbäumen und befällt die Karotten ab Mai. Zwischen der Keimung und dem 4–5 Blattstadium der Sämlinge verursachen Einstiche des Möhrenblattflohs Blattverformungen und den Stopp des Wurzelwachstums. Derzeit basiert die Bekämpfung des Schädlings auf dem Spritzen von Insektiziden, welche aber wegen der geringen Blattfläche mehrheitlich auf den nackten Boden appliziert werden. Die Verwendung von gebeiztem Saatgut könnte daher eine interessante Alternative zu dieser Verschwendung sein. In einem Feldversuch wurde drei Beizmittel basierend auf Clothianidin (Poncho), Clothianidin + β-Cyfluthrin (Poncho Beta) oder Clothianidin + Imidaclopride (Sepresto) mit einer herkömmlichen Spritzung von λ-Cyhalothrin (Karate, Referenzprodukt) und einer unbehandelten Kontrolle verglichen. Die Resultate zeigen, dass die Schäden an gebeizten Sämlingen signifikant niedriger waren als im gespritzten Referenzverfahren oder in der unbehandelten Kontrolle. Zwischen den drei getesteten Beizungen konnten jedoch keine Unterschiede festgestellt werden. Daneben war die Anzahl geernteter Rüben in den insektzidbehandelten Verfahren signifikant höher als in der unbehandelten Kontrolle. Bei der Laboranalyse von Rübenproben konnten ausserdem keine Insektizidrückstände nachgewiesen werden. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass gebeiztes Saatgut in einer nachhaltigen Bekämpfungsstrategie gegen den Möhrenblattfloh eine interessante Lösung darstellen könnte.