Der unsachgemässe Antibiotikaeinsatz in der Human-, aber auch in der Tiermedizin führt zu Resistenzen und entsprechend zu zunehmenden Problemen bei der Behandlung. Vor diesem Hintergrund können Anreize zur Reduktion des Antibiotikaeinsatzes eine zunehmende Rolle spielen. Agroscope führte zwei repräsentative Befragungen unter Schweizer Tierhaltern durch. Die erste Umfrage hatte zum Ziel, den Status Quo beim Antibiotikaeinsatz besser kennen zu lernen. Dabei ergab sich, dass fast jede zweite Milchkuh jährlich mit Antibiotika behandelt wird. Gerade beim Trockenstellen der Kühe nutzen viele Landwirte Antibiotika auch präventiv. Infolge dieser Befragung wurden in Zusammenarbeit mit Landwirten und Tierärzten mögliche Programme entwickelt, die zum Ziel hatten, den Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung zu vermindern. Die meisten dieser Programme wählten dabei den Weg über eine Verbesserung der hygienischen Situation auf den Betrieben. Die zweite Umfrage diente der Erhebung der Akzeptanz solcher Programme. Am besten schnitt dabei das Programm ab, das den 25% Landwirten mit dem niedrigsten Antibiotikaeinsatz eine Prämie zusprach. Dagegen hatte eine Idee, den Besuch von Expertenteams auf den Betrieben zu subventionieren, am wenigsten Zuspruch. Auch die avisierte Zahlungshöhe spielte eine Rolle. Schliesslich konnte in dieser Umfrage auch belegt werden, dass sich die bestehenden Tierwohlprogramme BTS und RAUS in der Milchviehhaltung bereits positiv auf die Tiergesundheit auswirken.