Jens Leifeld

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PD Dr. rer. nat.

Forschungsgruppe

  • 22.00.19.01 Klima und Landwirtschaft

Funktion

Leiter Forschungsgruppe Klima und Landwirtschaft

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Jens Leifeld

Agroscope
Reckenholzstrasse 191
8046 Zürich
Schweiz

Tel. +41 58 468 75 10

Standort Reckenholz

Jens Leifeld

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Unsere Forschungsgruppe untersucht und quantifiziert den Beitrag von Landwirtschaft und Landnutzung zu den Treibhausgasemissionen der Schweiz und erforscht die Auswirkungen des Klimawandels auf die landwirtschaftliche Produktion sowie Möglichkeiten zur Anpassung. Dazu setzen wir sowohl aufwendige mikrometeorologische und biogeochemische Messverfahren als auch mechanistische und statistische Simulationsmodelle ein. 

Böden sind ein sehr grosser, aber auch reversibler Speicher von Kohlenstoff. Meine Forschungsschwerpunkte liegen in der Untersuchung der Funktion von landwirtschaftlich genutzten Böden als Quellen und Senken für CO2 bei unterschiedlichen Bewirtschaftungs- und Landnutzungsformen: 

  • Systemgrenzen der betrachteten Quellen und Senken. Die Akkumulation von Kohlenstoff in einem Ökosystem kann auf Kosten des Speichers an einem anderen Ort geschehen, z.B. durch räumliche Umverteilung von Biomasse. Nur eine umfassende Systemanalyse ermöglichet eine naturwissenschaftlich saubere Bilanzierung. 
  • Vermeidungspotentiale im Bereich der organischen Böden. Organische Böden entstehen in intakten Mooren und haben eine hohe Kohlenstoffdichte. Durch Entwässerung wird dieser Speicher instabil: Die land- und forstwirtschaftliche Nutzung dieser Böden setzt unwiderruflich und über lange Zeiträume grosse Mengen an CO2 und N2O frei. Wir untersuchen, ob es neben der Wiedervernässung auch landwirtschaftliche Nutzungsformen gibt, bei denen der Torfkörper erhalten bleibt. 
  • Vermeidungspotentiale durch den Einsatz von Pflanzenkohle. Pflanzenkohle (biochar) ist relativ abbauresistente, pyrolysierte Biomasse, die natürlicherweise in vielen Böden vorkommt und im Boden einen langfristigen Kohlenstoffspeicher darstellt. Gezielte Anwendung von Pflanzenkohle kann diesen Speicher vergrössern, Bodenfunktionen verbessern und Lachgasemissionen verringern. 
  • Interaktionen von Kohlenstoff und Stickstoff. Der Überschuss an reaktiven Stickstoffverbindungen in der Landwirtschaft ist seit langer Zeit als Gefahr, z.B. für viele Ökosystemdienstleistungen, erkannt. Für eine Erhöhung der Kohlenstoffspeicherung sollte daher kein zusätzlicher Stickstoff aufgewendet werden. Untersucht wird, ob Möglichkeiten existieren, die Kohlenstoffspeicherung stickstoffeffizienter zu machen.