Der Schädling

Drosophila-suzukii

Die Kirschessigfliege ist erst seit 2011 in der Schweiz. Doch ihre Fähigkeit, diverse Nutzpflanzen zu befallen und sich in Waldgebieten zurückzuziehen, macht sie zu einem ganzjährigen, schwierig zu bekämpfenden Schädling. Die Fliege befällt Früchte im Beeren-, Obst- und Weinbau. Agroscope-Forschende testen diverse Ansätze zur Bekämpfung.

In der Schweiz wurde die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) zum ersten Mal im Juli 2011 auf Heidelbeeren im Tessin und auf Himbeeren im Graubünden gefunden. Sie befällt gesunde Früchte einer grossen Anzahl von Wirtspflanzen: Beeren, darunter vor allem Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren, sowie Steinobst wie Kirschen, Pfirsiche und Aprikosen sowie Reben.

Agroscope-Forschende arbeiten täglich an neuen Ansätzen, die in naher Zukunft die Bekämpfung der Kirschessigfliege vereinfachen könnten. Unter anderem werden Pflanzen gesucht, die die Fliege von den Kulturen weglocken (attraktivere Früchte) oder sie von den Kulturen abhalten (abstossende Wirkung). Fallen für den Massenfang mit diversen natürlichen Inhaltsstoffen werden in Testreihen verglichen, um den wirksamsten Lockstoff zu finden. Darüber hinaus arbeiten Agroscope-Forschende mit internationalen Partnern zusammen, in deren Ländern die Kirschessigfliege ebenfalls Probleme bereitet. Allerdings müssen die entwickelten Methoden an die lokalen Bedingungen in unserem Land angepasst werden. Die Kirschessigfliege findet in der Schweiz sehr unterschiedliche Nischen. So können Bekämpfungsmassnahmen unter bestimmten Bedingungen sogar kontraproduktiv sein.

Es braucht also Geduld, Kreativität und natürlich Forschungsgelder, um einen optimalen Umgang mit der Kirschessigfliege zu finden. Dass dies nicht von heute auf morgen Früchte trägt, zeigt das Beispiel des Apfelwicklers - ein heute gut zu bekämpfender Schädling, bei dem es ebenfalls mehrere Jahre gebraucht hat, um die richtige Strategie zu finden.

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