Feuerbakterium

Xylella fastidiosa

 
Das Feuerbakterium - Xylella fastidiosa
Mit Xylella fastidiosa befalle Olivenbäume, Apulien, Italien
Foto: Alfred Kläy BLW

Das Feuerbakterium wurde erstmals 2013 in Italien nachgewiesen. In der Schweiz kam es bis heute noch zu keinem Ausbruch. Im 2015 wurden Kaffeepflanzen mit Xylellabefall aus Mittelamerika importiert, welche sofort vernichtet wurden. Das Wirtsspektrum umfasst über 360 Pflanzenspezies, darunter Weinreben und Steinobst. Es gilt als eine der gefährlichsten Pflanzenkrankheiten. In der Schweiz sowie der EU gilt das Bakterium als Quarantäneorganismus. Ein Befall ist meldepflichtig. Die effektivsten Massnahmen sind präventiver Art, um eine Einschleppung des Bakteriums zu verhindern.

Das Feuerbakterium Xylella fastidiosa hat seinen Ursprung in Süd-, Mittel- und Nordamerika und ist dort weit verbreitet. In Europa trat es erstmals 2013 in Italien auf. In der Schweiz kam es bis heute noch zu keinem Ausbruch. Das Wirtsspektrum von X. fastidiosa umfasst über 360 Pflanzenspezies darunter auch wichtige Kulturpflanzen wie die Weinrebe (Vitis spp.), Steinobst (Prunus spp.), Oliven (Olea spp.), Zitrusgewächse (Citrus spp.) und Rosen (Rosa spp.). Es gilt als eines der gefährlichsten Pflanzenpathogene und ist von grosser wirtschaftlicher Bedeutung für die Landwirtschaft. In der Schweiz sowie der EU gilt X. fastidiosa als Quarantäneorganismus. Ein Befall ist meldepflichtig und wird von Amtes wegen bekämpft.

X. fastidiosa kolonisiert das Xylem (holziges Leitungsgewebe) von Pflanzen und wird durch xylemsaugende Insekten (Rundkopfzikaden) übertragen. Durch den Befall wird die Leitfähigkeit der Gefässe beeinträchtigt. Die Symptome unterscheiden sich je nach Unterart des Bakteriums (insgesamt sind sechs Unterarten bekannt) und Art der betroffenen Wirtspflanze. In den meisten Fällen kommt es zu Austrocknungs- und Welkeerscheinungen. Zuerst zeigen vor allem junge Austriebe Symptome, später trocknen ganze Zweige und Äste aus. Zum Teil stirbt die Pflanze ganz ab. Etliche Wirtspflanzen bleiben aber auch symptomlos, was die Ausbreitung des Bakteriums begünstigt.

Es gibt keine chemischen oder biologischen Bekämpfungsmittel für betroffene Pflanzen. Am effektivsten sind präventive Massnahmen, die eine Einschleppung des Bakteriums verhindern. Seit 2016 sind deshalb alle Wirtspflanzen (Pflanzenarten, bei welchen in Europa ein Befall festgestellt wurde) von X. fastidiosa in der Schweiz und der EU pflanzenpasspflichtig. Es ist von grösster Wichtigkeit, dass sich das Bakterium nicht in der natürlichen Vegetation ansiedelt, da diese sonst als ständiger Infektionsherd für Kulturpflanzen dient.