Die Ernährungssysteme sind auch in reicheren Ländern durch vielschichtige Risiken gefährdet. Durch die internationalen Handelsverflechtungen können sich wirtschaftliche, politische, klimatische und weitere Risiken auf die Nahrungsmittelversorgung übertragen und in ihren negativen Wirkungen verstärken. Um mögliche Gefährdungen frühzeitig zu erkennen, wird im vorliegenden Beitrag ein aussenhandelsbasiertes Indikatorsystem für die Ernährungssicherheit vorgeschlagen. Als Fallbeispiel werden die Risiken der Schweizer Nahrungsmittelimporte dargestellt. Die Analyse zeigt, dass ein geringer Selbstversorgungsgrad kein ausreichendes Indiz für eine mangelhafte Versorgungssicherheit ist. Um die Risiken umfassend erkennen zu können, ist jedoch eine Erweiterung des Indikatorsystems erforderlich. Das Instrument könnte so zu einem Frühwarnsystem für die Ernährungssicherung ausgebaut werden.