Hochlandrinder sind erfolgreich gegen Grünerle im Alpgebiet

Hochlandrinder_Melasse

Mit Melasse-Blöcken kann nicht nur das Weideverhalten von Hochlandrindern verändert werden. Die Tiere werden zudem dazu bewegt, die schädliche Grünerle zu bekämpfen und deren Ausbreitung einzudämmen. 

Die Grünerle hat sich in den letzten Jahrzehnten in Mitteleuropa ausgebreitet und wirkt sich negativ auf die Alpweiden aus.

Hochlandrinder als Landschaftspfleger

Agroscope untersuchte deshalb, wie sich eine Beweidung durch Hochlandrinder auf die Vegetation auswirkt.

2019 und 2020 liessen Forschende zwei mit GPS-Halsbändern ausgestattete Hochlandrinder-Herden auf drei Koppeln mit Grüenerlen-Befall in den Schweizer und italienischen Alpen weiden. 2020 wurden zusätzlich auf jeder Koppel – in stark befallenen Gebieten – Melasse-Blöcke platziert, um die Herden zum Fressen der Grüenerle zu bewegen.

Wirksame Bewirtschaftungsform

Die Untersuchungen zeigten, dass die Hochlandrinder um die Melasse-Blöcke herum deutlich mehr als im Vorjahr und im Vergleich zu Kontrollflächen weideten. Die Blätter und Äste der Grünerle wurden zudem bis zu einer Entfernung von zehn Meter von den Melasse-Blöcken entfernt. Diese Ergebnisse unterstreichen das Potential dieser Bewirtschaftungsform, um die Ausbreitung der Grünerle in alpinen Graslandschaften wirksam einzudämmen.

Um übermässiges Zertrampeln des Bodens durch das Vieh zu vermeiden, ist es sinnvoll, die Melasse-Blöcke während der Weidesaison und im Laufe der Jahre regelmässig in unterschiedliche Gebiete zu verlegen.
 

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Robustalps

Beweidung der Grünerle mit Hochlandrindern

In den vergangenen Jahrzehnten hat der Rückgang der Alpwirtschaft im Schweizer Berggebiet zu tiefgreifenden Landschaftsveränderungen geführt, die eine Wiederbewaldung ehemaliger Alpweiden, hauptsächlich durch die Grünerle (Alnus viridis) zur Folge hat.

Letzte Änderung 22.07.2022

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