In den Nutztierwissenschaften werden immer häufiger nicht-invasive Verfahren eingesetzt. Agroscope setzt solche Methoden ein, um für die Nutztierhaltung relevante Parameter zu messen.
Infolge der rasanten Entwicklung digitaler Technologien befindet sich der Agrarsektor in einem tiefgreifenden Wandel. Die Akteure der Branche nutzen die neuen Methoden, um die Haltung und Zucht von Nutztieren rentabler und nachhaltiger zu gestalten. Gerade die Bildgebung eröffnet neue Möglichkeiten. So auch die in diesem Video vorgestellten Methoden Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DXA) und dreidimensionale Bildtechniken (3D).
Die für die Humanmedizin entwickelte DXA ist einfach in der Anwendung und mit einer geringen Strahlenbelastung verbunden. Agroscope setzt diese nicht-invasive Methode für Projekte mit Schweinen und Wiederkäuern ein. Sie dient beispielsweise der Einschätzung der Körperzusammensetzung bezüglich Stickstoff und Phosphor bei Nutztieren mit dem Ziel, die entsprechenden Normen zu optimieren. Die gesammelten Daten werden verwendet, um den Bedarf des Körpers an Nährstoffen (Proteine, Kalzium, Phosphor) zu bestimmen. Dadurch können die Auswirkungen verschiedener Fütterungsstrategien untersucht werden. Durch eine präzise Fütterung der Nutztiere kann erreicht werden, dass weniger überschüssige Stoffe in die Umwelt gelangen. Schliesslich lassen sich Hinweise zur Vererbbarkeit der Protein- und Phosphoreffizienz und bei Mastbullen zur Qualität des Schlachtkörpers gewinnen.
Die externe 3D-Bildgebung erleichtert biometrische und manuell nicht zugängliche Messungen (Oberflächen, Volumen und Kurven) am lebenden Tier. Diese Informationen werden ferngesteuert gesammelt und können automatisch von einem Computer abgerufen werden, wodurch das Unfallrisiko verringert und eine Beeinträchtigung des Tierverhaltens vermieden wird. Agroscope entwickelt derzeit die 3D-Bildgebung bei Mastrindern, um das Gewicht zu schätzen und die CH-TAX-Beurteilung des Schlachtkörpers präzise vorzunehmen und so die Fütterung der Masttiere zu optimieren.
