In Langzeitversuchen wollen Agroscope-Fachleute herausfinden, wie gut das natürliche Regenerationspotenzial des Bodens ist, wie schnell sich ein Boden nach einer Verdichtung erholt und welche Prozesse besonders wichtig sind.
Landwirtschaftliche Fahrzeuge können eine sofortige Bodenverdichtung verursachen, die negative Auswirkungen auf die natürlichen Bodenfunktionen hat. So kann die Wasserinfiltration über Jahrzehnte hinweg beeinträchtigt werden, ebenso wie die landwirtschaftliche Produktivität. Die heutige Tendenz hin zu immer grösseren und schwereren landwirtschaftlichen Fahrzeugen erhöht den Druck auf die Bodenressourcen und verschärfen somit das Risiko der Bodenverdichtung zusätzlich.
Detaillierte Analysen der Mechanismen sowie genaue Daten zur Regeneration der Böden nach einer erfolgten Verdichtung sind spärlich. Diese Informationen sind jedoch ausschlaggebend zur Evaluierung der realen agronomischen und ökologischen Kosten der Bodenverdichtung und für die Entwicklung von Strategien für eine beschleunigte Regeneration und einem nachhaltigen Bodenmanagement. Ein neuer Artikel im Soil Science Society of America Journal berichtet über die Arbeit des Langzeitfeldversuches «Soil Structure Observatory (SSO)» an der Agroscope Reckenholz Zürich. Hierbei handelt es sich um einen einzigartigen Feldversuch, der aufzeigen soll, wie schnell sich Bodenstrukturen nach Verdichtung und mit unterschiedlicher Bodenbedeckung (Schwarzbrache, Kunstwiese, Fruchtfolge) erholen.
Zwei Jahre nach erfolgter Verdichtung waren die physikalischen Eigenschaften des Bodens nicht vollständig wiederhergestellt. Die Luft- und Wasserdurchlässigkeit des Bodens war durch die Verdichtung drastisch reduziert, hatte sich jedoch im Laufe der Zeit dank von Regenwürmern und Wurzeln geschaffener neuer Bodenmakroporen wieder verbessert. Das Gesamtporenvolumen und die Lagerungsdichte des Bodens blieben jedoch unverändert, was auf eine mangelnde Wiederauflockerung schliesst.
Die Studie weist darauf hin, dass die Regeneration von der Bodenoberfläche nach unten hin und von Bioporen aus in die verdichteten Bodenvolumina erfolgt und zeigt, dass es sich bei der Erholung der Bodenstruktur nach erfolgter Verdichtung um einen langwierigen Prozess handelt.
