Zwei Monate sind vergangen: Wie gesund ist der Boden am Agroscope-Standort in Zürich-Reckenholz?
Im Juni 2019 lud Agroscope zum «Tag des unterirdischen Lebens» ein und zeigte, wie die verborgene Artenvielfalt im Boden zu fruchtbarer Erde und einer nachhaltigen, produktiven Landwirtschaft beiträgt. Der Event ist eingebettet in die internationale Kampagne #SoilYourUndies – deshalb wurden Unterhosen eingegraben. Je stärker sie verrotten, desto aktiver sind die Bodenlebewesen und desto gesünder ist der Boden. Am 28. August haben Kinder und Erwachsene die Unterhosen nun ausgegraben.
Zwei Monate sind vergangen: Wie gesund ist der Boden am Agroscope-Standort in Zürich-Reckenholz? Um nicht ganz im Dunkeln zu tappen, wurde eine Unterhose bereits eine Woche vor dem Ausgrabe-Datum entnommen. Sie ist zum grössten Teil abgebaut, was darauf hindeutet, dass sich viele Bodenlebewesen (Bakterien, Pilze etc.) aktiv an der Unterhose zu schaffen gemacht haben.
Klimawandel bedroht Bodengesundheit
Wenn Unterhosen schlecht abgebaut werden, könnte unter anderem das Wetter dafür mitverantwortlich sein. Wenn der Boden trocken ist, sind die Bodenlebewesen kaum aktiv. Inzwischen hat ein wissenschaftliches Experiment von Agroscope und ETH Zürich dies bestätigt: Eine simulierte Trockenperiode von fünf Wochen kann die Abbauprozesse im Boden um ein Drittel verringern. Der Grund: Bei Wassermangel gehen viele Bodenlebewesen zugrunde. Die Übriggebliebenen sind auch viel weniger aktiv. Bei fortschreitendem Klimawandel könnte dieses Szenario vermehrt eintreten und die Bodengesundheit beeinträchtigen.
Artenvielfalt entscheidet über Pflanzenwachstum
Agroscope untersucht in diesem Kontext, wie sich die Artenvielfalt des Bodens auf das Pflanzenwachstum auswirkt. Erste Ergebnisse zeigen, dass ein Mangel an Bakterien, Pilzen und Würmern im Boden das Wachstum von gewissen Nutzpflanzen wie etwa Lauch zum Erliegen bringen kann.
