Blockchain meets agriculture: hacken für die Landwirtschaft

Hackathon

Wenn für einmal nicht auf dem Feld, sondern am Computer gehackt wird: Am Wochenende des 21. Junis fand der erste Schweizer Blockchain Hack-Marathon – kurz Hackathon – statt. Das Bundesamt für Landwirtschaft BLW und Agroscope waren als sogenannte Vertical-Partner beteiligt und forderten die Teilnehmenden dazu auf, eine Lösung für ihre Fragestellungen im Bereich «Agriculture & Food» zu entwickeln. Aus diesem Bereich kam schliesslich eines der beiden Gewinnerteams. Das grosse Interesse, das die Teilnehmenden dem Schwerpunkt «Agriculture & Food» entgegenbrachten und die erarbeiteten Lösungsansätze zeugen vom grossen Innovationspotenzial in der Landwirtschaft.

«Ein Hackathon ist eine tolle Möglichkeit, eine neue Technologie und junge motivierte Spezialisten zu testen», erklärt Dr. Fabian Wahl, Leiter des Strategischen Forschungsbereichs Mikrobielle Systeme von Lebensmitteln bei Agroscope. 

In der Funktion des Vertical Partners definierten das BLW und Agroscope gemeinsam den Themenschwerpunkt «Agriculture & Food» und formulierten zwei Fragestellungen, für die die Teilnehmenden während 42 Stunden eine Lösung erarbeiteten: 

«Im März 2019 haben wir einen Workshop zur Anwendung der Blockchain-Technologie in der Land- und Ernährungswirtschaft durchgeführt, um Themenfelder zu identifizieren, die wir weiterverfolgen wollen. Unsere Erwartung an den Hackathon war, dass er uns dazu dienen wird, zwei dieser Themenfelder – Produkterückverfolgbarkeit und Pachtlandverträge – zu vertiefen», so Dr. Markus Gusset aus dem Fachbereich Forschung, Innovation und Evaluation des BLW. 

Hauptpreis für das Team «LandLease» 

Die Gruppe, welche das Thema der Pachtlandverträge «LandLease» bearbeitet hat, gehörte zusammen mit einem anderen Team aus dem Schwerpunkt «Mobility» zu den Gewinnern des ersten Preises. Das Gewinnerteam entwickelte einen Prototyp in Form einer App, womit Pachtlandverträge für Pächter und Verpächter transparent, verlässlich und effizient mittels einer Blockchainlösung abgewickelt werden können. 

Fabian Wahl zeigt sich begeistert von der Leistung der Teams: «Es war beeindruckend zu sehen, was die Teams in 42 Stunden erreichen konnten. Die Gruppe, die zum Thema «LandLease» gearbeitet hat, hat eine spannende Gesamtlösung präsentiert, die die Jury wie auch die restlichen Teilnehmenden überzeugt hat. Besonders hervorzuheben ist, dass diese Fragestellung damals im Workshop direkt von der Praxis vorgeschlagen worden ist und wir so einen tollen Lösungsansatz weiterverfolgen können.» 

Der Schwerpunkt «Agriculture & Food» stiess am Hackathon bei den Teilnehmenden auf besonders grosses Interesse und das zweite Team aus dem Bereich, das die Fragestellung der Produkterückverfolgbarkeit «Food Chain» bearbeitet hat, gewann den Sonderpreis von Amazon Web Services (AWS). 

Blockchain in der Landwirtschaft 

Dass das Potenzial der Blockchain-Technologie für die Landwirtschaft gross ist, bestätigt Fabian Wahl: «Ich bin von dieser Technologie überzeugt und glaube, dass wir noch sehr viele interessante Anwendungsfälle definieren können und durch diese Technologie praktische Lösungen realisieren werden. Ich sehe insbesondere für die Transparenz und die Rückverfolgbarkeit in der Lebensmittelkette «from farm to fork» eine Chance.» 

Auch für Markus Gusset bestehen konkrete Anwendungsmöglichkeiten: «Das Potenzial der Blockchain-Technologie stufen wir in Bereichen wie beispielsweise der Produkterückverfolgbarkeit aber auch der Schadensversicherungen und der administrativen Vereinfachung als vielversprechend ein.»  

Hackathon
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Über den Blockchain Hackathon 

Der Blockchain Hackathon fand unter der Leitung von sechs führenden Schweizer Blockchain und ICT Institutionen im Zürcher Trust Square Blockchain Hub statt. Der dreitägige Event wurde von über 200 Teilnehmern aus fast 20 verschiedenen Ländern der Welt besucht. Mit Hilfe von Unternehmen, akademischen Institutionen und Amazon Web Services stellten die Organisatoren die Hackathon-Teilnehmenden vor reale Herausforderungen in verschiedenen Themenschwerpunkten.

Letzte Änderung 03.07.2019

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